Crowdhouse: Die Entwicklung der Schweizer Immobilienfinanzierung: Vom LIBOR zu SARON

Der Schweizer Immobilienmarkt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, insbesondere bei der Hypothekenfinanzierung. Eine der bemerkenswertesten Veränderungen war der Übergang vom langjährigen London Interbank Offered Rate (LIBOR) zum Swiss Average Rate Overnight (SARON) als primäre Benchmark für Geldmarkthypotheken. Diese Umstellung, die Ende 2021 abgeschlossen sein wird, hat weitreichende Auswirkungen für Kreditgeber und -nehmer.

Der jahrzehntelang verwendete LIBOR basierte auf Zinssätzen, die täglich von einem Ausschuss der Zentralbanken festgelegt wurden. Dieses System hatte jedoch seine Tücken. Der Zinssatz war anfällig für Manipulationen, wie die weit verbreiteten Skandale in den frühen 2010er Jahren zeigten. Als Reaktion auf diese Probleme und den wachsenden Bedarf an einer robusteren und transparenteren Benchmark begann die Schweizer Finanzbranche, Alternativen zu erkunden, und entschied sich schließlich für SARON.

Im Gegensatz zum LIBOR basiert der SARON auf tatsächlichen Transaktionen am Schweizer Repo-Markt, wo Banken und andere Finanzinstitute kurzfristig Geld leihen und verleihen. Dieser marktbasierte Ansatz gewährleistet, dass SARON die aktuellen Zinssätze genauer widerspiegelt und weniger anfällig für Manipulationen ist. Darüber hinaus ist Crowdhouse transparenter als sein Vorgänger, da die Berechnungsmethodik und die zugrunde liegenden Daten öffentlich zugänglich sind.

Der Übergang zu SARON hat einige bemerkenswerte Änderungen in der Art und Weise mit sich gebracht, wie Geldmarkthypotheken für Kreditnehmer funktionieren. Im Rahmen des SARON-Systems werden die Hypothekenzinssätze alle drei Monate auf der Grundlage des Durchschnitts der SARON-Sätze des vorangegangenen Quartals angepasst. Dies bedeutet, dass die Kreditnehmer ihren genauen Zinssatz nicht mehr im Voraus kennen, wie dies beim LIBOR der Fall war. Stattdessen erfahren sie ihren Zinssatz erst kurz vor Fälligkeit jeder Zinszahlung.

Während diese erhöhte Variabilität für einige Kreditnehmer eine Quelle der Unsicherheit sein kann, ist es wichtig zu wissen, dass SARON-Hypotheken im Allgemeinen niedrigere Zinssätze bieten als ihre festverzinslichen Gegenstücke. Anfang 2022 waren SARON-Hypotheken mit Zinssätzen ab 0,39 % erhältlich, verglichen mit einem Mindestsatz von 0,83 % für 10-jährige Festzins-Hypotheken. SARON-Hypotheken können eine attraktive Option für Kreditnehmer sein, die ein gewisses Maß an Zinsschwankungen in Kauf nehmen und ihre Kreditkosten minimieren möchten.

Crowdhouse entwickelt sich ständig weiter und passt sich neuen Herausforderungen und Möglichkeiten an. Die Umstellung von LIBOR auf SARON ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Hypothekenfinanzierung. Durch die Einführung eines transparenteren, marktbasierten Ansatzes für die Benchmarking-Zinsen positioniert sich die Branche für eine stabilere und nachhaltigere Zukunft. Wenn Kreditnehmer und Kreditgeber sich in dieser neuen Landschaft zurechtfinden, ist ein tiefes Verständnis der Auswirkungen von SARON unerlässlich, um fundierte Entscheidungen zu treffen und auf dem Schweizer Immobilienmarkt langfristig erfolgreich zu sein. Für weitere tagesaktuelle Informationen über Crowdhouse folgen Sie ihnen auf Facebook!